Die Geschichte der Audi Zentrum Berlin-Spandau GmbH

Das Jahr 1999 markiert das Geburtsjahr des Audi Zentrum Berlin-Spandau unter diesem heutigen Namen. Allerdings geht die Geschichte des Audi Zentrum Berlin-Spandau bis in die zwanziger Jahre zurück. Damals existierte im Bezirk Spandau eine Produktionsstätte der DKW-Werke, in der die DKW Lieferwagen hergestellt wurden. Etwa zur gleichen Zeit entstand im Berliner Stadtteil Halensee in der Cicerostrasse 34 eine Werksvertretung der "Auto Union".

Zum besseren Verständnis sei erwähnt, dass die Auto Union zu dieser Zeit aus den Marken Audi, DKW und Horch bestand, zu denen dann 1932 noch Wanderer hinzu kam und die Gründung der "Auto Union AG" beschlossen wurde. Bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs gingen die Geschäfte sehr gut und die Auto Union entwickelte sich zu einem stattlichen Großunternehmen in Deutschland. Mit Beginn des Kriegs änderte sich auch für dieses Unternehmen die Lage und die Produktionsverhältnisse. Über die Kriegsjahre hielt sich das Unternehmen am Markt und selbst als Deutschland 1945 in Schutt und Asche lag, gab es zwar nicht mehr alle, aber dennoch die größten Teile der "Auto Union AG" und deren Werke.

Durch die Teilung Deutschlands stand das Unternehmen genau wie viele andere natürlich vor einer schwierigen Situation. Während sich im westlichen Teil zumindest seitens der Besatzer die Chance bot, das Unternehmen weiter zu betreiben, wurden die Werke im Osten demontiert. Nach und nach wurden die Maschinen der Werke in Chemnitz, Zwickau und Zschopau nach Russland abtransportiert oder die Werke wurden den Mittarbeitern der Auto Union nicht mehr zugänglich gemacht.

In den Werken in Zwickau und Zschopau wurden später in der DDR mit ca. 90 Prozent der alten Belegschaft der Auto Union die Fahrzeuge für den Osten gebaut. Anfangs noch aus Restbeständen DKW und später dann der Trabant. Als 1945 AUDI Betriebsdirektor Heinrich Schuh und sein DKW Kollege Artl von den Russen verschleppt - und später ermordet - worden waren, verstärkte sich die Flucht der verbliebenen Mitarbeiter der Auto Union in Richtung Westen. Der Vorstand beschloss aufgrund dieser Entwicklung die Werke im Osten aufzugeben und sich auf den Wiederaufbau in der westlichen Besatzungszone zu konzentrieren.

Nach diversen Klärungen der Altlasten und der Suche nach neuen Kreditgebern entstand am 3.Sptember 1949 in der Ingolstädter Schrannenstraße 3 die neue "Auto Union GmbH" Da die Gelände der Auto Union in Berlin unter der westlichen Besatzungsmacht standen, waren sie, zwar durch den Krieg schwer beschädigt, aber für die Auto Union verfügbar. Hier entstanden nun zwei Werksvertretungen der Auto Union, die dem Unternehmen zu neuem Glanz verhelfen sollten. In Spandau entstand ein neues Werk, das Zubehörteile für die DKW Modelle herstellte.

Es wurden unter anderem Lichtmaschinen, Anlasser und Getriebe gebaut. Zu dieser Zeit beschäftigte das Werk Spandau ca. 2400 Arbeiter. Vorerst wurde nur die Marke DKW wiederbelebt und deren Produktpalette neu gestaltet. Das Unternehmen schaffte den Wiederaufbau und 1969 kam mit der Marke NSU ein weiterer PKW Hersteller dazu. Weiterhin wurde an einem Comeback der Marke AUDI gearbeitet.

Aus der Auto Union GmbH wurde dann die AUDI - NSU - AUTO UNION AG. Im Jahre 1979 wurden die Berliner Standorte in die "Autohaus Berolina GmbH" umgewandelt und die bis hier existierenden Werksvertretungen gelöscht. In den ersten Jahren wurden im nun neuen Autohaus Berolina nur Modelle der Marke AUDI angeboten. Mit der Zeit kamen die Modelle des Volkswagenkonzerns hinzu.

1985 wurde dann aus der AUDI - NSU - AUTO UNION AG die AUDI AG gegründet, wie sie bis heute existiert. 1999 erfolgte aus unternehmenspolitischen Gründen seitens VW, der Umbau des Standortes Spandau zum AUDI- Zentrum. Seither werden hier in angenehmer Umgebung die Fahrzeuge der Marke AUDI und ein Servicepaket rund um Pflege, Reparatur und Wartung angeboten. Im Standort Halensee und Tempelhof hat man sich daneben auch auf die Fahrzeuge der Marke VW spezialisiert.

(Quelle: Audi AG Buch "Das Rad der Zeit" ISBN 3-7688-1011-9)